In den Jahren 2022 bis 2024 wurden für das Biodiversitätsprojekt "Artenhilfsprogramm Schwarzstorchschutz im Allgäu" in definierten Suchräumen in den Landkreisen Oberallgäu, Ostallgäu und Unterallgäu Reviere und Brutvorkommen des Schwarzstorches (Ciconia nigra) kartiert. Auf Basis der Ergebnisse konnten gezielte Schutzmaßnahmen (z. B. Horstschutzzonen) initiiert werden und zudem wurden neue Erkenntnisse zur Verbreitung und zur Siedlungsdichte der Art gewonnen.

Vogelmonitoring auf drei Probeflächen im Rahmen des Monitorings häufiger Brutvögel (MhB) in Baden-Württemberg.

Naturschutzfachkartierung im Landkreis Landsberg a. Lech. Kartierung von ausgewählten naturschutzfachlich bedeutsamen Vogelarten mit flächengenauer Abgrenzung von Lebensräumen. Das Hauptziel der Kartierung bestand darin, naturschutzfachlich relevante Vogelarten in verschiedenen Habitattypen zu erfassen. 

Die Untersuchungsflächen umfassten offene Feldflur, Waldgebiete, Abbaugebiete und Fließgewässer. Die Zielarten variierten hierbei je nach Habitattyp und umfassten Kiebitz (Vanellus vanellus) und Rebhuhn (Perdix perdix) in der offenen Feldflur, Spechte und Hohltaube (Columba oenas) in Waldgebieten, Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) in Abbaugebieten sowie Eisvogel (Alcedo atthis), Gänsesäger (Mergus merganser) und Wasseramsel (Cinclus cinclus) entlang der Fließgewässerabschnitte.

Insgesamt wurden ca. 3.000 ha Feldflur (verteilt auf zwölf Flächen), 57,5 km Wald-Transekte (verteilt auf 15 Abschnitte), ca. 354 ha Abbauflächen (verteilt auf elf Standorte) und rund 5-10 km Fließgewässerabschnitte entlang eines rund 15 km langen Abschnitts der Windach zwischen Finning und Greifenberg untersucht.

Im Forschungsprojekt „Kameragestützte Evaluierung von Vogelkollisionen an Windenergieanlagen“ soll unter praxisnahen Bedingungen evaluiert werden, was kamerabasierte Kollisionsvermeidungssysteme leisten müssen, damit sie als wirksame Vermeidungsmaßnahme in Genehmigungsverfahren von Windenergieanlagen (WEA) Anerkennung finden können.

Dazu werden im Waldgebiet bei Fuchstal im Bereich von drei geplanten WEA zwei Kamerasysteme des Herstellers Identiflight (IDF) getestet, die aktuell auf die Erkennung von Rot- und Schwarzmilanen trainiert sind. Parallel dazu werden durch ornithologische Beobachtungen von einem 35 m hohen Gerüstturm mit Laser Range Findern (LRF) Referenzdaten erhoben. Die Datenerhebungen umfassen dabei den Zeitraum vor, während und nach dem Bau und der Inbetriebnahme der WEA.

Anhand der gewonnenen Daten soll die räumliche und zeitliche Abdeckung der Systeme, ihre Erfassungsreichweite sowie die Genauigkeit der Erfassung kollisionsgefährdeter Vogelarten, insbesondere von Rotmilan und Schwarzmilan, untersucht werden. Dafür werden die Daten der Kamerasysteme mit Referenzdaten verglichen, die durch ornithologische Planbeobachtungen ermittelt werden.

Kartierung der Avifauna im Naturwaldreservat Rohrach.

Die Unterschutzstellung des Naturwaldreservats Rohrach wurde bei der Ausweisung 1992 für 30 Jahre bis zum Jahr 2022 befristet. Mit der erneuten Erfassung der Fauna und Flora, darunter auch der Kartierung der Avifauna, sollte die Schutzwürdigkeit und der Erfolg als Naturwaldreservat wissenschaftlich aufgearbeitet, belegt und dokumentiert werden.

Brutvogelkartierung auf ca. 1.110 ha im Umfeld des Flughafens München.

Das Ampermoos und das Ammersee-Südufer zählen mitunter zu den bedeutensten Wiesenbrütergebieten Südbayerns. Im Jahr 2021 wurden dort die Bestände von ausgewählten Wiesen- und Schilfbrütern auf ca. 1.980 ha im Ammerseegebiet (Ammersee-Südufer, Ampermoos & Herrschinger Moos) im Rahmen der landesweiten Wiesenbrüterkartierung sowie des Gebietsmonitorings erfasst.

Der länderübergreifende Moorkomplex Degermoos in den Landkreisen Lindau (Bayern) und Ravensburg (Baden-Württemberg) hat eine hohe Wertigkeit insbesondere in Bezug auf europaweit geschützte Arten und Lebensräume. Ein Gesamtziel ist die Sicherung und Entwicklung der Arten und Lebensräume, der Erhalt des Moorkörpers durch Sicherung und Verbesserung der hydrologischen Verhältnisse und der Aufbau eines Biotopverbundsystems im Projektgebiet. Durch aktuelle faunistische Kartierungen und vegetationskundliche Erfassungen soll eine wichtige Datengrundlage geschaffen werden, um die Gebietspflege anzupassen und weiterzuentwickeln und die Arten und Lebensräume zu sichern und zu entwickeln.

Bei der Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus) handelt es sich um einen häufigen Brutvogel Bayerns, dessen Bestand zuletzt auf etwa 17.500-27.000 Paare geschätzt wurde. Die Brutvorkommen erstrecken sich dabei lokal über ganz Bayern und die Art gilt bayernweit als nicht gefährdet. In neuerer Zeit hat sich das Brutareal der Lachmöwe jedoch merklich verkleinert, genauso wie der bayerische Brutbestand. Im Jahr 2019 wurden daher 68 Koloniestandorte der Lachmöwe in den Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben aufgesucht und die Anzahl der Brutpaare erfasst. Einzelne Koloniestandorte wurde - unter behördlicher Ausnahmegenehmigung - mit einer Drohne beflogen.

Bayernweit zählt das Murnauer Moos zu einem der bedeutensten Wiesenbrütergebiete, welches teilweise noch gute Brutbestände vieler bedrohter oder bestandsgefährdeter Brutvogelarten beherbergt. Im Jahr 2021 wurden die Bestände von ausgewählten Wiesen- und Schilfbrütern auf ca. 3.400 ha im Murnauer Moos im Rahmen der landesweiten Wiesenbrüterkartierung sowie im Rahmen des Gebietsmonitorings erfasst. Herausfordernd waren hierbei vor allem die Größe sowie die Begehbarkeit des Gebietes.

Über das rezente Vorkommen des Steinhuhns (Alectoris graeca saxatilis) in Vorarlberg ist allgemein nur sehr wenig bekannt und so konnte dieser Art in der derzeit gültigen „Roten Liste gefährdeter Brutvögel Vorarlbergs“ kein Rote-Liste-Status zugeordnet werden, da die damalige Datengrundlage zur Einstufung des Steinhuhns ungenügend war. In den Jahren 2019 und 2020 wurden daher zwölf Gebiete auf Vorkommen des Alpensteinhuhns untersucht. Ziel der ornithologischen Grundlagenkartierung war es, eine Grundlage zur besseren Einschätzung des Brutzeitbestands sowie zum Status des Steinhuhns in Vorarlberg zu schaffen.

Der Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos) gilt als Weiser einer naturnahen Waldbewirtschaftung und Schirmart für eine Vielzahl weiterer wertgebender Arten. Da aktuelle Daten zu Bestand und Verbreitung der Art im FFH-Gebiet 8227-373 "Kürnacher Wald" nicht vorlagen, wurde der Brutbestand durch Kartierung einer ca. 1.056 ha großen Suchraumkulisse erfasst. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde ein Maßnahmenkonzept mit Maßnahmen zu Erhalt und Förderung des Weißrückenspechtes erstellt.

Im Rahmen des Neubaus einer Direktrampe an der BAB A96, Lindau (B) - München, Anschlussstelle Sigmarszell wurde eine Übersichtsbegehung im Hinblick auf ein mögliches Vorkommen der Zauneidechse (Lacerta agilis) durchgeführt.

In den Jahren 2018 bis 2020 wurde im Rahmen eines Monitorings die Erfassung von Kiesbankbrütern (Flussuferläufer und Flussregenpfeifer) an der Iller im südlichen Landkreis Oberallgäu sowie an deren Zuflüssen Trettach, Stillach und Breitach sowie der Leitarten Gebirgsstelze und Wasseramsel am Ostertalbach durchgeführt.

Kartierung der Fauna (Amphibien, Säugetiere, Tagfalter, Vögel) im Rahmen des geplanten Ersatzneubaus der bestehenden Doppelsesselbahnen der Mittagbahn Immenstadt.

Kartierung der Artengruppen Reptilien, Säugetiere und Vögel an der Strecke 5400 (Heimertingen - Filzingen) für Projekte der DB Netz.

Kartierung der Brutvorkommen des Rotmilans (Milvus milvus), des Schwarzmilans (Milvus migrans) und des Wespenbussards (Pernis apivorus) auf ausgewählten Stichprobenflächen in Baden-Württemberg im Rahmen des landesweiten Greifvogelmonitorings in den Jahren 2020 & 2021.

Die Intensivierung landwirtschaftlicher Flächen hat zu einem starken Rückgang der Wiesenbrüterpopulationen im Landkreis Fürstenfeldbruck geführt. Da die Datenlage zur Verbreitung des Wiesenbrüters sehr lückenhaft und größtenteils veraltet war, wurde im Jahr 2017 im Maisachtal von Moorenweis bis Überacker eine Kartierung der Kiebitzvorkommen auf ca. 4.370 ha durchgeführt. Neben der Erfassung der Reviere und Brutvorkommen, wurde auch der Schlupf- sowie Bruterfolg dokumentiert. Auf Basis der Grundlagenkartierung wurden in den Folgejahren umfangreiche Gelegeschutzmaßnahmen durchgeführt.

Im Rahmen eines Vorhabens zur Moor-Wiedervernässung waren bauliche Maßnahmen in einem Moor geplant, bei dem bereits erste vorbereitende Maßnahmen im Herbst umgesetzt wurden und welche im darauffolgenden Frühjahr fortgesetzt werden sollten. Um die Belange des Artenschutzes ausreichend zu berücksichtigen, wurde untersucht, ob sich in dem Moor ein Revier des Uhus (Bubo bubo) befindet. Ziel der Kartierung war es, herauszufinden, ob das Uhu-Revier besetzt war und nach Möglichkeit den Brutplatz näher einzugrenzen.

Kartierung von Biotopbäumen und Totholz im Stadtwald von Immenstadt i. Allgäu im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms Wald (VNP Wald).

Kartierung von Rotmilan (Milvus milvus) und Schwarzmilan (Milvus migrans) im Rahmen der Milan-Kartierung 2019 auf ausgewählten Probeflächen in Baden-Württemberg.

Kartierung der Avifauna (Brutvögel und Raumnutzung) im Rahmen der Planung von Windenergieanlagen westlich von Ettelried im Landkreis Augsburg.

Im Zuge des Neubaus der Nebelhornbahn wurde im Jahr 2018 die Avifauna vom Talboden bis zur Bergstation erfasst. Die Kartierergebnisse bildeten die Grundlage für die spezielle artenschutzrechtliche Prüfung.

Kartierung der Avifauna (Brutvögel und Raumnutzung) im Rahmen der Planung von vier Windenergieanlagen im Hofoldinger Forst südöstlich von München.

Ökologische Baubegleitung (ÖBB) im Rahmen des Neubaus der Nebelhornbahn.

Erfassung planungsrelevanter Vogelarten entlang der 110 kV Leitung zwischen Dietmannsried und Obergünzburg.

Fang und Umsiedlung von Reptilien im Rahmen der Reaktivierung der Gleise 8, 9, 10 am Knoten Lindau in Lindau-Reutin.

Im Rahmen umfangreicher Renaturierungsmaßnahmen wurden degradierte Hochmoorflächen Südbayerns renaturiert und wiedervernässt, wodurch eine Vielzahl wertvoller Lebensräume entstehen konnte. Um die Auswirkungen der Renaturierungsmaßnahmen auf die lokale Avifauna festzustellen, wurden im Frühsommer 2018 avifaunistische Erfassungen zur Bestandsermittlung ausgewählter Wiesenbrüter, Wasser- und Greifvögel in einem 364 Hektar großen Untersuchungsgebiet im Haspelmoor im Landkreis Fürstenfeldbruck durchgeführt.

Die Marktgemeinde Altusried plante den Neubau des Rathauses sowie die Umgestaltung des Rathausumfeldes samt Marktplatz unweit des jetzigen Rathauses. Hierzu wurden drei bestehende Bestandsgebäude abgerissen und das Rathaus, eine Tiefgarage sowie der Marktplatz wurden neu gebaut bzw. gestaltet. Im Frühjahr 2021 wurden die Bestandsgebäude auf Vorkommen von geschützten Tierarten hin untersucht.

Kartierung der Avifauna (Brutvögel und Raumnutzung) im Rahmen der Planung von zwei Windenergieanlagen bei Taglaching/Fürmoosen.

Mehrtägige schiffsbasierte Transektfahrten zur visuellen und akustischen Erfassung von tag- und nachtaktiven Zug- und Rastvögeln in bestehenden oder geplanten Offshore-Windenergieparks in der deutschen Nord- und Ostsee.